Bogenschießen

Die verschiedenen Bogenarten und deren Unterschiede

Recurvebogen

Der Recurvebogen (Olympischer Bogen) ist ein Bogen, der am Ende gegen die Bogenkrümmung gebogene Wurfarme besitzt (Recurve). Die Sehne liegt an den Bogenenden an. Die Recurves ermöglichen eine bessere Nutzung der Kraft des Bogens, wobei der Bogen im gesamten Auszug dadurch weich ist. In der Regel ist der Recurve ein dreiteiliger Bogen (Mittelstück und zwei Wurfarme). Um einen optimalen Schuss abgeben zu können, ist der Bogen mit einer Pfeilauflage, einer Auszugskontrolle (Klicker), einem Visier und einem Stabilisatorensystem ausgestattet.

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Compoundbogen

Der Compoundbogen ist ein moderner Bogen. Dieser technische Bogen ist in der Lage, eine sehr große Energiemenge zu speichern. Dies wird durch die angewandte Flaschenzugtechnik möglich. Zu Beginn des Auszuges ist eine hohe Kraft aufzuwenden, die mit zunehmender Auszugslänge immer geringer wird. Bei maximalem Auszug ist nur noch ein Drittel der Kraft zu halten. Das macht es möglich, hohe Zuggewichte beim Zielvorgang ruhig zu halten und damit präzise zu lösen. Meist ist am Compoundbogen ein Visier und eine Stabilisation angebracht. Das Visier darf, und nur beim Compoundbogen, eine Optik haben.

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Blankbogen

Der Blankbogen ist im Grunde eine Recurvebogen. Der Unterschied zum Olympischen Bogen besteht in der Art und Weise des Zielens. Gezielt wird hier über die Pfeilspitze. Um sich beim Schießen den unterschiedlichen Entfernungen anzugleichen, bestehen zwei Möglichkeiten des Zielens. Zum einen das Stringwalking. Das Stringwalking ist das unterschiedliche Abgreifen an der Sehne unterhalb des Nockpunktes. Je tiefer gegriffen wird, umso kürzer wird der Schuss. Facewalking hingegen ist das Versetzen des Ankerpunktes im Gesicht, welches sich je nach Distanz ändert.
Im Unterschied zum Recurvebogen darf nur eine sehr kleine Stabilisation am Bogen angebracht sein.

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Jagdbogen

Der Jagdbogen ist ein Recurvebogen. Er darf nicht länger als 66 Zoll sein. Einziges Hilfsmittel ist hier eine Pfeilauflage (oder Shelf). Gezielt wird hier nicht in dem eigentlichen Sinne. Es wird „instinktiv“ geschossen. Das heißt, „gezielt“ wird indem der Schütze sich auf das Ziel konzentriert. Im Unterbewusstsein speichert das „Muskelgedächtnis“ bei der entsprechenden Entfernung die Position des Bogenarms. Sobald der „Zielvorgang“ eingeleitet wird geht der Bogenarm in die richtige Position. Beim Jagdbogen darf der Schütze seinen Auszug nicht auf der Sehne oder im Gesicht verändern (String- und Facewalking).

Langbogen

Der Langbogen ist der klassische Bogen im allgemeinem Sinne. Er besteht aus einem Holzstab, dessen Enden mittels einer Sehne verbunden sind. Die Sehne liegt nicht an den Bogenenden an. Die Eigenschaften der ausgewählten Hölzer verleihen dem Bogen eine hohe Schusskraft. Beim Auszug nimmt mit der Auszugslänge der Widerstand merklich zu. Dies erfordert vom Schützen natürlich auch ein gewisses Maß an Kraft. Der klassische Langbogen verfügt über kein Schussfenster. Das bedeutet das der Pfeil den Bogen nicht mittig verlässt sondern etwas versetzt zur Mitte geschossen wird.
Diese Abweichung muss beim Schuss berücksichtigt werden, um den Pfeil erfolgreich ins Ziel zu senden.

Kyodobogen

Der Kyodobogen hat sich aus dem japanischen Kriegsbogen entwickelt. Er hat heute seine Bedeutung im sportlichen, als auch im persönlichen Bereich. Er dient so der Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Im Sinne dieser Lehre ist das kein Widerspruch, sondern eine Einheit. Vom europäischen Bogen unterscheidet sich der Kyodobogen durch seine asymmetrische Form (er wird nicht aus der Mitte geschossen). Zusätzliche Ausrüstungen gibt es nicht, wie z.B. eine Pfeilauflage.